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Sandboarding mit blutigem Ende in Huacachina

Ich liege am Boden, zu ängstlich, mich zu bewegen. Ich fasse an mein linkes Ohr. Blut. Blut an meiner linken Hand, auf meinem rechten Handrücken klafft eine tiefe Wunde. Stechende Schmerzen im Brustkorb, im Nacken. Mein Kopf dröhnt. Ein paar Sekunden vorher war das noch Spaß. Wie konnte ich so doof sein, und nicht auf mein Bauchgefühl hören?

Into The Wild – der Santa Cruz Trek

Tägliche 8-Stunden Märsche in menschenfeindlichen Höhen. Bitterkalte Nächte in regendurchlässigen Zelten. Keine Möglichkeit sich zu waschen. Da sind sie wieder: Umstände, die man naturgemäß eher zu vermeiden versucht. Trotzdem brechen wir aus Huaráz zum Santa Cruz Trek auf. Denn klar ist auch: Nachher wird man sich mit einer Pizza belohnen, einen Pisco Sour trinken und denken: Gut, dass ich’s gemacht hab.

Ecuador- klein, aber oho!

Von Ecuador wusste ich wenig (bis gar nichts) und doch hatte ich eine Meinung. Oder eher ein Empfinden: Angst. Drei Freunde von mir wurden dort nämlich überfallen. Mit Gewehr und allem drum und dran. Wenn Ecuador nicht zwischen Kolumbien und Peru läge, ja, dann hätte ich vielleicht einen großen Bogen drum gemacht. 

Reisegedanken in Ecuador

Unser Bus kurvt mit viel zu hoher Geschwindigkeit die Serpentinen entlang. Lesen oder gar etwas schreiben ist unmöglich, es schwankt und wackelt viel zu sehr. Wir befinden uns auf dem Weg nach Loja, Grenzstadt im Süden Ecuadors. Da sitzen wir also. Handlungsunfähig im Transitraum. Passiv weiterreisend. Gedanken ergreifen den zu füllenden Raum.

Kolumbien in Momentaufnahmen

Da waren wir nun, in Kolumbien, ohne Plan und nicht so ganz im Reisemodus. Das änderte sich glücklicherweise sehr schnell. Kolumbien ist mehr als nur eine Reise wert. Von Bogotá fahren wir in ein kleines Juwel: Villa de Leiva, dort ist es genauso schön, wie der Name klingt. Eine Fería findet in der Woche statt, zu Ehren von einer der unzähligen heiligen Vírgenes (Jungfrauen), die in Südamerika verehrt werden. 

Bogotá, unser holpriger Start in Südamerika

Eine dieser gefühlten unendlich langen Reisen liegt hinter uns. Die sieht so aus im Schnelldurchlauf: Um 12.00 Uhr am Flughafen Washington DC einlaufen – Einchecken – Puh! Keiner fragt nach einem Rückflugticket aus Kolumbien (das wir nicht haben) – Fußballspiel Deutschland-Frankreich in einer Flughafenbar schauen – Fliegen – Umsteigen in Houston – Sechs Stunden warten – Oh, nee, Sieben! – Fliegen – Schlaflos – Morgengrauen – Taxifahrt durch das aufwachende Bogotá – Graffitis – Straßenhunde – Grau – Schlafende Menschen in Plastiksäcken – Verwirrung – Wo verdammt ist nur das Hostal?

Karibikfeeling in Kolumbien

Und da ist es, das Meer. Nein, nicht nur ein Meer, die Karibik! Kilometer 62,5 auf der einzigen Straße entlang der kolumbianischen Karibikküste. Unsere Zieladresse. Wir springen aus der Buseta, in die wir im viel zu heißen Santa Marta einstiegen. Der Schweiß trieft, die Klamotten kleben, die Sonne steht so hoch, dass ich kaum geradeaus blicken kann. Einen kurzen Moment glaube ich, wir sind an der falschen Stelle herausgelassen worden.