Handverlesene Tipps: Die 22 besten Bücher über das Reisen
Hier kommt eine Liste mit den besten Büchern, die von Unterwegs erzählen. Jedes dieser Reisebücher hat einen besonderen Eindruck bei mir hinterlassen und wird guten Gewissens empfohlen!
Hier kommt eine Liste mit den besten Büchern, die von Unterwegs erzählen. Jedes dieser Reisebücher hat einen besonderen Eindruck bei mir hinterlassen und wird guten Gewissens empfohlen!
Wir wollen nicht weg. Noch nicht. Vier Tage sind wir gelaufen. Entlang von Seen, auf Berge hinauf. Über feuchte Wiesen, von Bergen hinab. Unter den Regentropfen und durch die Wolken. Und immer vorbei an den Schafen. Manchmal haben wir auf Felsen gesessen und einen Schluck getrunken, doch wir sind jedesmal aufgestanden, bevor es zu bequem wurde. Irgendetwas hat uns immer wieder angetrieben, hier im Snowdonia-Nationalpark in Wales. Was war das?
„Die spannendsten Geschichten finden am Straßenrand statt“- man sagt das immer so. Auf Madagaskar finden wir sie w o r t w ö r t l i c h am Rande einer endlos erscheinenden Straße- der Route National 7. Begegnungen, die bleiben, bewegen und Fragen aufwerfen. Ein persönlicher Bericht.
Marc Bensch schreibt. Und er reist. Im Idealfall tut er diese Dinge gleichzeitig – weil dann beides besser wird – so die Hoffnung. Bereits 2012 zog er für 4 Monate nach Palermo, letztes Jahr fiel die Wahl auf Lissabon. Dort feilte er an seinem Roman während er die Stadt auf sich wirken ließ. Marc Bensch macht was ihm gut tut, so scheint es. Wir wollten wissen: wie sieht das Leben eines Autors auf der Suche nach Inspiration auf Reisen aus? Standesgemäß gibt Marc die Antwort in Textform: ein Gastbeitrag.
Reihe 27. Sitz K. Die Müdigkeit übertüncht alles, sie legt sich wie ein Schleier über meine Wahrnehmung. Die rabenschwarze Nacht wird nur durch das rote blinken der Warnlichter an den Tragflächen unterbrochen. Der ältere, beleibte Mann schräg gegenüber ist nach zwei Gläsern Rotwein und dem ersten Teil der „Bourne Identity“ mit Kopfhörern eingenickt. Stefan hat sich bereits neben mir eingerollt, so gut es eben geht mit ein paar Zentimetern Beinfreiheit in der Economy-Class.
Puh, noch eine Stunde. German Pünktlichkeit kann ich also noch. Mein Gespräch mit Frau Müller steht seit einigen Tagen fest, nachdem sie mir freundlich auf die Mailbox sprach. Und nun muss ich mich das erste Mal vorstellen. Oder besser gesagt: verkaufen! Pumps statt Wanderstiefel. Anzug statt Trekkinghose. Alles sitzt, aber passt es mir auch?
Ein leeres Dokument. Stille. Der blinkende Cursor beunruhigt mich. Das Deckblatt steht und die harten Fakten meines Lebenslaufes auch. Meinen kleinen Systemausbruch betitele ich brav mit „Weltreise“. 1,5 Jahre voller bunter, intensiver Momente fasse ich in zwei Spiegelstriche zusammen: 1. Reise mit dem Rucksack durch Asien, USA und Südamerika. 2. Aufbau eines Reiseblogs: Today We Travel. Ziemlich banal und unspektakulär. Wie werden das wohl Arbeitgeber finden?
Es ist erstaunlich. Manchmal überkommt mich ein ganz spezielles, fast rauschhaftes Glücksgefühl beim Reisen. Optimismus, der plötzlich so furios in mir aufsteigt, wie die sprudelnden Bläschen in einem frisch servierten Sektglas. Als wäre ein Kanal aufgegangen, der alle vorhandenen Glückshormone auf einmal ausschüttet. Es passiert einfach. Die Tränen der rohen Emotion drücken von hinten auf die Augen und ein verlegenes Lachen zeigt letztlich nur an, dass man den Umgang mit dieser Emotion nie erlernt hat. Es ist, als setze man das letzte Teil in ein großes Puzzle, an dem man schon lange gearbeitet hat. Und jedesmal erliege ich dem Trugschluss, dieser Zustand sei nun dauerhaft – als hätte ich gerade etwas erlernt und könnte das ab jetzt immer anwenden. Wie ein Charakter im Computerspiel, dem eine neue Superpower freigeschaltet wird, nachdem er ein Level bezwungen hat.
Jetzt bin ich also da. Und doch noch nicht so richtig. Das erste Zusammentreffen mit meiner Familie ist erstaunlich normal. Am Hauptbahnhof irre ich erstmal auf und ab, auf der Suche nach meiner Mutter und meinen Schwestern. Wie eh und je. Und dann sehe ich sie und sie sehen mich und wir liegen uns in den Armen und ich bin da.
Stufe 1. Ankommen. Ausgespuckt aus dem Flugzeug nach eineinhalb Tagen im Transitraum namens „Rückflug“. Santiago de Chile – Panama City – Dominikanische Republik – Frankfurt. Müde Augen, müder Geist. So müde, dass die Größe dieses Moments, zumindest wie ich ihn mir ausmalte, einfach verpufft. Puff. Puff. Pfffff. Ein lommeliger, leerer Luftballon. Keine Trommeln, keine Trompeten, kein Paukenschlag. Einfach nur ein weiterer, stinknormaler Morgen am Frankfurter Flughafen. 22.12.2014. 5.45 Uhr. Doch für mich bedeutet dieser Moment viel mehr: Zurück in Deutschland, nach beinahe 1,5 Jahren reisen.