Cafayate, ein kleines Idyll, inmitten der Quebrada des nördlichen Argentiniens: Die Siesta wird hier ausgiebig gelebt, ein guter Tropfen versüßt den Abend und die erdigen Farbtöne der Landschaft beruhigen das Gemüt.
Der Hausherr unseres Gästehauses ist ein sympathischer Typ: während wir in der Küche stehen, Gemüse schnippeln, Käse, Salami und Oliven anrichten, philosophiert er über den Wein und die Frauen. Seine Frau koche nicht, „Siempre Milanesa de Pollo“ (immer nur Hähnchenschnitzel), sagt er leidend mit Blick auf unser kleines Tapasarrangement. Und auch sonst gelte: „La mujer manda“ (Die Frau hat das Sagen). Es geht rasch, dass wir uns an ein allabendliches Schwätzchen bei einem Glas Torrontés gewöhnen.
Woody Allen in Argentinien
In Cafayate fühle ich mich wie in einem Woody Allen Film: Es passiert nicht besonders viel, keine großen Erkenntnisse, keine Life-Changer, doch die kleinen Momente des Lebens und der Begegnungen ergeben ein Gesamtes, das im Kopf bleibt.