„Ihr müsst am McDonald’s vorbei und dann 2 Blöcke nach rechts. Da gibt’s die besten Burger der Stadt.“ Der Besitzer des Hotels Casa Cuencana hat einen Tipp, wie wir den ersten Abend in Cuenca verbringen können. Man muss an einem McDonald’s vorbei, um ein weiteres Burgerrestaurant zu finden?
Das kannten wir von Ecuador so bisher nicht und es sagt wohl etwas über die Touristendestination Cuenca aus. Wir reisen über Mindo und Baños an. Rein touristisch dienen diese Städte in erster Linie als Basisstationen für Wanderungen oder Radtouren ins Umland. Wer sich einen zusätzlichen Adrenalinkick holen will, beschäftigt sich mit den Anglizismen Zip-Lining, Abseiling oder Canyoning.
Nach Cuenca kommt man wegen, na ja, Cuenca: der Star ist hier die Stadt. Immer schön gefegt, immer üppige Blumenkästen an den Balkonen – es ist alles hergerichtet für jene Art von Besuchern, die sich beim Flanieren gerne den Pulli über den Rücken legen. Wir nehmen es, wie es kommt.
Morgens in Cuenca
Am Morgen laufen wir die- typisch Südamerika- im Schachbrettmuster angeordneten Straßen entlang. In diesen frischen, hochgelegenen Gebirgsstädten Ecuadors sollte man immer so früh wie möglich schon unterwegs sein. Wir beobachten die Stadt beim Erwachen. Der Himmel ist sattblau, die Sonne strahlt und die Luft ist knackfrisch. Der Tag liegt jetzt vor uns. In diesem Setting steckt viel Aufbruchstimmung drin. Wir trinken einen zweiten Kaffee praktisch in diese Stimmung hinein.
Es ist gerade einmal später Vormittag und wir haben bereits einen Großteil der Stadt erlaufen. Weil wir also ohnehin nicht so recht wissen, wie wir den restlichen Tag füllen sollen und das gerade ganz gut zu unsere Laune passt, steigen wir spontan die berüchtigten Wendeltreppen der Kathedrale hinauf. Cuenca liegt auf 2550 Metern Höhe – mein erhöhter Pulsschlag erinnert mich noch einmal daran.Am Parque Abdón Calderón kommen alle zusammen: Einheimische, die eine Zeitung auf der Parkbank lesen oder sich die Schuhe polieren lassen und Touristen, die sich vor allem für die blaukupplige ’neue Kathedrale‘ interessieren. Schon bemerkenswert, dass sich die europäischen Besucher in Südamerika so sehr für Colonial Buildings begeistern, da sie ja letztlich genau die Architektur vorfinden, die sie aus ihrem Heimatkontinent kennen.
Cuenca ist diese Art von Stadt, die man innerhalb weniger Stunden gesehen hat. Die Wege sind kurz, es spielt sich ohnehin alles im Zentrum ab. Was sie allerdings auszeichnet ist, dass wir trotzdem gerne noch einen Tag bleiben möchten. Verführt durch den so gemütlichen, ja romantischen Flair, essen wir an beiden Abenden italienisch. Vielleicht auch ein Zeichen dafür, wie leicht man hier vergisst, dass man noch in Ecuador ist. Diese Tatsachen zusammengenommen machen Cuenca zur Wohlfühldestination. Unser Hotelzimmer riecht holzig nach frischen Kieferholz-Möbeln. Vielleicht liegt es auch daran.
Vielen Dank an das Casa Cuencana für die wunderbar entspannten Tage in Cuenca!
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noch ein Schweinskopf!
Die sind unvermeidlich!