Ein Blogartikel über Bremen ist schon lange überfällig- schließlich bin ich Bremerin durch und durch. Auch wenn ich in Bremen aufgewachsen bin, entdecke ich meine Heimatstadt seit unserer Weltreise immer wieder neu. Erkunde Stadtteile, in die ich früher nie gegangen bin, teste Cafés und Restaurants Querbeet durch die Stadt, mache mich auf, unbekannte Flecken zu finden. Das liegt sicher am Alter (als Jugendliche hatte ich einen wesentlich kleineren Radius zwischen eigenem Kiez, Innenstadt und später Diskomeile), aber auch daran, dass das Reisen meinen Blick deutlich geschärft hat. Wenn es dich also an die schönste Stadt an der Weser verschlägt, gibt’s hier nun die geballte Ladung Bremen-Tipps: von den touristischen Highlights bis hin zu meinen Insidertipps.
Bremens Sehenswürdigkeiten & Insidertipps
- Der Schnoor – Bremens Altstadtviertel
- UNESCO Welterbe: Marktplatz, Dom und Rathaus
- Der Bremer Wochenmarkt
- Die historische Böttcherstraße
- Die Schlachte (Weserpromenade)
- Das Weserstadion
- Bremen mit dem Schiff entdecken
- Der Bürgerpark
- Der Werdersee
- Die Wallanlagen
- Knoops Park
- Rhododendronpark und Botanika
- Fahrradtour durch das Blockland
- Bremens Stadtteile erkunden
- Museen in Bremen
- Theater & Kinos
- Unterwegs in Bremen
- Anreise
- Karte mit allen Tipps (Google Maps)
Warum Bremen eine Reise wert ist? Ich sag mal so: UNESCO Weltkulturerbe trifft auf rustikales Hafengebiet, das maritime Flair entlang der Weser macht einfach gute Laune, grüne Oasen in der Stadt sorgen für Entspannung, mit dem Fahrrad kommst du überall gut hin. Als wir noch in Hamburg lebten, wurde ich als Bremerin oft belächelt, wenn ich von meiner Heimatstadt schwärmte. Ja, Hamburg ist mondän und eine Metropole. Bremen hingegen wird als Dorf mit Straßenbahn betitelt: Doch genau diese Gemütlichkeit Bremens haben wir in Hamburg vermisst. Außerdem hat Bremen für mich die ideale Größe für viel Lebensqualität: klein genug, um kurze Wege zu ermöglichen, aber groß genug, um städtische Vielfalt zuzulassen.
Vermutlich geht es dir wie uns: du musst deine Reisepläne 2020/ 2021 umschmeissen und suchst nach Destinationen im Inland? momondo hat einen praktischen Deutschland Guide zusammengestellt, schau doch mal rein!
Bremens Sehenswürdigkeiten
Das Schnoorviertel
Bremens kleines Altstadtviertel liegt zwischen Weserpromenade und Marktplatz. Die engen Gassen sind legendär, die schmalste Gasse (der Katzengang) misst gerade mal 80 Zentimeter. Ja, der Schnoor ist ziemlich touristisch, aber auch wir Bremer lieben die bunten, kleinen Häuser (insgesamt sind es circa 100 Stück), die gemütlichen Cafés und eigenwilligen Lädchen. Sonntagmorgens sind die Läden zwar zu, dafür hat man aber im Schnoor etwas mehr Ruhe, um die engen Gassen zu erkunden.
Mein Tipp: Besonders leckere Schokolade und Pralinen aus eigener Herstellung gibt es in der Schokostube im Schnoor.
Bremer Marktplatz, Rathaus & Dom
Das Bremer Rathaus ist UNESCO Welterbe und stiehlt dem gegenüberliegenden Dom die Show. Mehr als 600 Jahre Geschichte verbergen sich in seinen Gemäuern. Wobei, verbergen gar nicht stimmt. Die Fassade ist aufwendig mit Figuren, Statuen und Säulen verziert. Auch die Räume des Rathauses können bei einer geführten Tour erkundet werden.
Wer einen Vorgeschmack möchte: diese virtuelle 360 Grad Tour zeigt die schönsten Räume des Bremer Rathauses.
Die Bremer Stadtmusikanten stehen an der westlichen Seite des Rathauses. Vermutlich kennst du das Märchen der Gebrüder Grimm, das Bremen weltberühmt gemacht hat. In der ganzen Stadt finden sich Figuren, Sticker, Schilder der markanten Silhouette aus Esel, Hund, Katze und Hahn- wir Bremer lieben unsere Musikanten einfach.
Die Skulptur wurde von Gerhard Marcks 1953 angefertigt. Es soll Glück bringen, den Esel an beiden Hufen anzufassen und sich dabei etwas wünschen. Ausprobieren schadet wohl nicht.
Insidertipp: Direkt gegenüber befindet sich die Unser Lieben Frauen Kirche. Mir gefallen die farbenfrohen abstrakten Glasfenster besonders, sie wurden vom französischen Maler Alfred Manessier im Jahr 1966 gestaltet. Wenn das Licht in die Kirche scheint, entstehen zauberhafte Farbmuster auf dem Boden.
Der Bremer Marktplatz
Prunkvolle Kaufmannshäuser, die golden verzierte Handelskammer (der sogenannte Schütting) und natürlich der Bremer Roland (ebenfalls Unesco Welterbe) befinden sich direkt vor dem Rathaus. Besonders im Dunkeln ist der Marktplatz romantisch beleuchtet. Im Sommer kann man bei einem Kaffee die Sonne einfangen oder einfach auf den Stufen vor der schnörkellosen (weil modernen) Bremer Bürgerschaft chillen. Die Bremer Bürgerschaft ist Bremens Stadtparlament.
Der Bremer Dom
Auch der Bremer St. Petri Dom ist mit seinen zwei markanten Türmen eines der Bremer Wahrzeichen und prägt schon aus der Ferne die Stadtsilhouette. Bremen ist eine recht flach bebaute Stadt, so dass man vom Domturm aus einen super Ausblick hat. Auch Führungen und Orgelkonzerte werden angeboten.
Bremer Wochenmarkt in der City
Der Wochenmarkt ist wirklich vielfältig. Einfach nur stöbern und die bunte Auswahl an Obst, Gemüse, Blumen bestaunen oder ein paar Häppchen Essen oder als Andenken Bremer Gewürze kaufen- wir lieben es, über den Markt zwischen Domshof und Unser Lieben Frauen Kirche zu schlendern. Geöffnet ist der Bremer Wochenmarkt von Montag bis Samstag (8:00 – 14:00 Uhr / samstags bis 15:00 Uhr).
Mein Tipp: direkt neben dem Dom und der Markthalle Acht gibt es einen Imbissstand, der Bremer Spezialitäten anbietet. Also deftige typische Hausmannskost 🙂 Der Bremer Teller für etwa 8 Euro füllt leere Mägen mit Knipp und Labskaus. Kennst du nicht? Dann unbedingt probieren. Vegetarier finden ebenfalls etwas (Bratkartoffeln, Spinat mit Kartoffeln). Alternativ steht direkt daneben der Pizzabäcker, der auch sehr leckere vegetarische Pizza macht.
Foodie-Tipp für die Bremer Innenstadt: In der Markthalle Acht kann man sich durch die ganze Welt futtern. Ein moderner Foodcourt mit durchdachten Konzept. Bei Mezze & Liebe gibt es genau das, Onkel Bas Streetkitchen wärmt dich mit einer heißen vietnamesischen Phó, bei El Brunito gibt es leckere Burritos, die Pizza von Pizzaglück ist ebenfalls eine Wucht. Und dies ist nur eine Auswahl der kulinarischen Köstlichkeiten (selbstverständlich gibt es auch ein umfangreiches Veggie / Veganangebot). Ehrlich gesagt: in der Markthalle Acht haben wir noch nie schlecht gegessen.
Auch lecker und zentral: Modernes asiatisches Streetfood und leckere Shakes gibt es bei Jackie Su in der Langenstraße (diese geht recht hinter dem Schütting ab).
↑ Zurück zum Inhaltsverzeichnis ↑
Die Böttcherstraße
Rund 100 Meter misst die schmale Straße zwischen Marktplatz und Weser- aber hier kann man sich lange aufhalten. Das tun viele Touristen ehrlicherweise auch. Ebenso wie im Schnoor gilt: die Geschäfte sind wirklich schön, das Glockenspiel erfreut auch uns Locals und überhaupt ist die Architektur der Straße ein Augenschmaus. Kunstvolle Fassaden, hohe Giebel, viele Figuren- selbst ich als Einheimische lerne immer wieder Neues über die Bremer Geschichte, wenn ich mit Zeit und Muße durch die Böttcherstraße schlendere. Außerdem befindet sich hier das Paula Modersohn-Becker Museum, das erste Museum weltweit das einer Frau gewidmet wurde. Erdige Töne, alltagsnahe Motive und ein sensibler Blick für ihre Mitmenschen machen ihre Kunst aus.
Ein schönes Mitbringsel sind die handgemachten Bonbons aus der Bonbonmanufaktur im Handwerkerhof des Modersohn-Becker Museums. Man fühlt sich ein wenig wie bei Willi Wonka, obwohl es hier gar keine Schokolade gibt- so kunterbunt geht es hier zu!
Schaut auch in der Ständigen Vertretung rein: ein Ableger des berühmten Lokals aus Bonn. Wir kommen hierher nicht für die Küche (die ist eher durchschnittlich), aber das Ambiente hat was.
↑ Zurück zum Inhaltsverzeichnis ↑
Die Schlachte: An der Weser Promenade
Sobald ein paar Sonnenstrahlen rauskommen flanieren wir Bremer hier. Oder sitzen Becks schlürfend in einem der Restaurants und Bars. Im Dezember findet hier übrigens der Schlachtezauber statt- eine mittelalterliche Erweiterung des Bremer Weihnachtsmarktes. Generell ist die Weserpromenade einfach herrlich und ich liebe es, kilometerweit hier zu spazieren. Entweder in Richtung Weserstadion oder in Richtung Überseestadt- beides hat seinen Charme! Im Sommer ist es vor allem Richtung Weserstadion super entspannt, wenn ganz Bremen am Osterdeich picknickt, Yoga macht, grillt oder sich einfach die Sonne auf den Pelz brennen lässt.
Mein Insidertipp: Richtung Überseestadt laufen und die Panoramaansicht von der Stephanibrücke geniessen.
↑ Zurück zum Inhaltsverzeichnis ↑
Grün-Weiß: das Weserstadion
Wo wir beim Weserstadion sind- natürlich ist auch das (zumindest für Fußballfans) sehenswert: Hier gibt es geführte Touren und Karten für das Museum.
Weserrundfahrt ab Martinianleger
Bremen vom Wasser aus erkunden? Geht! Ab Martinianleger (an der Schlachte) starten diverse Schiffstouren. Der Klassiker ist die etwa 1,5-stündige Weserrundfahrt. Auch Specials, wie Frühstücks- und Schlemmerfahrten oder Touren bis Bremerhaven oder Oldenburg gibt es. Termine und Tickets gibt’s online bei Hal Över.
↑ Zurück zum Inhaltsverzeichnis ↑
Grüne Oasen in Bremen
Wusstest du, dass Bremen die grünste Großstadt Deutschlands ist? Viele Parks, aber auch die Weser, vergrünen uns Bremern den Alltag. Wenn du also genug Stadtluft getankt hast, gönn dir eine grüne Pause.
Der Bürgerpark
Naturwiesen, ein dichtes Wegenetz an Spazierwegen, Wald, Spielplätze, eine Minigolfanlage, Bootsverleih und sogar ein Tiergehege – all das gibt’s im Bremer Bürgerpark. Eine Runde joggen, mit Kids auf dem Spielplatz toben und den Eseln, Ziegen und Alpakas einen Besuch abstatten macht nicht nur Bremer Herzen froh.
Der Werdersee
Im Sommer DER Grill- und Picknickspot schlechthin (neben dem Osterdeich). Im Werdersee, der eigentlich kein See ist, sondern ein breiterer Teil der kleinen Weser, darf man auch baden (Achtung: Strömung!). Hier starten auch SUP Touren, die die sympathische Tessa und ihr Team von “Ins Blaue” organisieren.
Die Wallanlagen
Die Bremer Innenstadt liegt zwischen Weser und den Wallanlagen. Die Wallanlagen umrahmen wie eine Festungsmauer die City. Hier steht auch die Bremer Kaffeemühle, in der sich ein passables Restaurant befindet. In den Wallanlagen ist es im Frühjahr und im Herbst besonders schön.
Knoops Park
Ein Insidertipp, den viele Bremer auch nicht kennen. Im Bremer Norden befindet sich der herrschaftliche Knoops Park, der romantisch an einem Hang entlang der Lesum liegt. Am einfachsten kommst du zum Knoops Park mit der Nordwestbahn RS 1 ab Hauptbahnhof bis Bremen Lesum (dauert etwa 15 Minuten).
Mein Tipp: Im Restaurant & Café Kränholm gibt es leckeres Frühstück und auch guten Kuchen.
Der Rhododenronpark (mit Botanika)
Vor allem zur Blütezeit im Mai / Juni verwandelt sich der Rhododendronpark in eine kunterbunte Blumenshow. Auch ein botanischer Garten und ein Spielplatz befinden sich mitten im Park. Die Botanika (Eintritt: 10,50 Euro für Erwachsene) ist Bremens überdachte grüne Entdeckerwelt: Wissenswertes rund um die Welt der Pflanzen plus asiatischer Indoor-Dschungel.
Fahrradtour durch das Blockland
Richtiges Dorffeeling erlebst du bei einer Fahrradtour durch das Blockland. Hier leben mehr Kühe als Menschen, hin und wieder kommt man an einem Bauernhof vorbei, aber sonst sieht man nur: Weite. Endlosen Himmel, platte Felder, kleine Kanäle, die sich durch die Wiesen ziehen. Wenn man die etwa 27 Kilometer lange Runde radelt, sollte man unbedingt einen Stopp im Café des Hofs Kaemena einplanen. Das selbst gemachte Snuten Lekker Bio Eis ist eine Wucht!
Hier gibt es Infos zur Blockland Route und auch die Blockland-Tour als Download.
Fahrräder kannst du in Bremen leihen- unten dazu mehr!
↑ Zurück zum Inhaltsverzeichnis ↑
Kontraste: Bremer Stadtteile erkunden
Wenn ich eine Stadt besuche, interessieren mich die “echten” Stadtteile abseits von Altstadt und Zentrum besonders. Mit “echt” meine ich die Orte, wo Menschen wirklich wohnen. Bremen ist eine sehr vielfältige Stadt und wie in Großstädten üblich, verteilen sich die Menschen entsprechend ihres sozioökonomischen Status auf unterschiedliche Stadtteile. Sehenswert sind:
Das Viertel
Genauer gesagt, das Ostertorsteinviertel, in Bremen aber nur “das Viertel” genannt. Früher galt das Viertel wohl eher als leicht schmuddeliges Kneipenviertel, aus der Zeit erzählen noch die Helenenstraße (Bremens offizielles Rotlichtviertel, Zutritt für Frauen verboten) und die vielen Dönerbuden. Doch diese wichen in den letzten Jahren immer mehr Burgerläden, hippen Bars und Bioläden. Das Viertel ist quasi Bremens Schanze oder Kreuzberg. Neben der Haupteinkaufsstraße mit den kleinen Boutiquen und Gastro sind meines Erachtens die Seitenstraßen besonders schön. Wunderbare Altbauten und Stadtvillen stehen hier, die Vorgärten sind meist liebevoll hergerichtet und auch Streetart gibt’s zu sehen.
- Das Wohnzimmer für einen Drink
- Coffee Corner – perfekte Lage für People Watching an der Sielwallkreuzung
- Mekong Grill: Vietnamesisches Essen, immer wieder gut
- Medoo – vor allem für einen leckeren Mittagstisch
- Draußen sitzen im Litfass – wir lieben den starken Cortado
- Küche 13 – gehobene Kulinarik mit wechselnder Abendkarte
Die Neustadt
Noch ein Hipsterstadtteil. Ok, ebenfalls sehr beliebt bei jungen Familien. In der Pappelstraße gibt’s schöne, kleine Läden und Cafés. Besonders nett: das hippe Yellow Bird Kaffee und das Café Lisboa (nom nom, Pasteis de Nata). Vor allem die Seitenstraßen sind hübsch, hier stehen viele Altbremerhäuser. Wenn ich reich wäre, hätte ich so eins. 😉
Auch das PAPP an der Wilhelm-Kaisen-Brücke hat leckeren Kaffee und Drinks!
Die Überseestadt
Bremens neuester Stadtteil und damit noch immer etwas karg. Puristische Neubauten reihen sich hier entlang der Weserpromenade am Europahafen aneinander. Mittlerweile ist hier auch Leben eingezogen, es gibt ein paar nette Restaurants und einen super Spielplatz auf der Überseewiese (falls du mit Kindern unterwegs bist). Mein Lieblingsort ist der neu geschaffene Stadtstrand Waller Sand mit dem historischen Leuchtturm Molenturm, ich liebe einfach die Hafenatmosphäre und den weiten Himmel. Gerade jetzt zu Coronazeiten lasse ich mir hier den Kopf gern durchpusten.
Im Holzhafen werden nach wie vor Container umgeschlagen und die Industrieatmosphäre zwischen den Kränen und alten Speichern ist etwas besonderes.
Die Überseestadt und der Holzhafen sind recht weitläufig- je nachdem, wie gerne du zu Fuß unterwegs bist, empfehle ich diesen Stadtteil mit dem Fahrrad zu erkunden.
Meine Foodie-Tipps für die Überseestadt:
- Jaya: Indonesisch – asiatisch, immer frisch und lecker! Der Außenbereich ist gemütlich und du sitzt direkt an der Weser. Der Mittagstisch ist hier sehr gut (und preislich absolut im Rahmen).
- Zio di Napoli: Pizza wie in Neapel. Wirklich! Kreativ und ordentlich belegt. Das Zio die Napoli befindet sich auf dem ehemaligen Kellogs Gelände, Industriecharme garantiert.
- Pho Viet: Direkt neben dem Zio di Napoli befindet sich unser Lieblingsvietnamese. Auch hier gibt es einen super Mittagstisch.
Walle
Meine Hood. In Walle wohn’ se alle, sagt man. Und das stimmt auch. Früher war Walle ein reines Arbeiterviertel, entsprechend sind die alten Reihenhäuser wesentlich kleiner als in der Neustadt oder im Viertel. Aber nicht weniger schmuck anzusehen! Vor allem im Westend rund um die Vegesacker Straße und in Osterfeuerberg (Walle untergliedert sich in viele kleine Stadtteile, technisch gesehen gehört die Überseestadt auch zu Walle) finde ich die Seitenstraßen immer wieder überraschend pittoresk. Auch das Heimatviertel zwischen Nordstraße und Überseestadt hat einen besonderen Charme.
Mein Insidertipp: In der Union Brauerei wird hervorragendes Craft Bier gebraut. Auch das Essen ist hier super lecker. Biertastings und Brauereiführungen gibt es hier auch.
Schwachhausen
In Schwachhausen stehen imposante Villen und schicke Altbaureihenhäuser, alles ist sehr viel aufgeräumter und auch die Menschen sind hier etwas konservativer. In der Wachmannstraße gibt’s Cafés, Restaurants und (hochpreisige) Boutiquen. Schwachhausen liegt neben dem Bürgerpark und kann gut mit einem Parkspaziergang kombiniert werden.
Mein Tipp: das Eis bei Molin schmeckt sehr gut! Bei Isaak`s Garden gibt es einen leckeren Mittagstisch / Abendkarte.
Extra-Tipp: Eis Molin hat auch eine Filiale in Gröpelingen. Gröpelingen ist einer der Multi-Kulti-Stadtteile Bremens. Im November findet hier das Feuerspuren Erzählfestival statt, das ein echter Insidertipp ist. Das Erzählfestival ist übrigens einer unserer Tipps im Reiseführer „Deutschland im Winter„.
Findorff und Findorffer Wochenmarkt
Ein sehr beliebter Stadtteil bei Familien und auch nah am Bürgerpark. Ich mag vor allem den Findorffer Wochenmarkt, der dienstags, donnerstags und samstags stattfindet. Hier gibt’s jede Menge Leckereien, wunderbare Blumen und natürlich auch Obst und Gemüse. Am Kaffeestand plaudern ist ebenfalls eine lässige Samstagmorgenbeschäftigung.
Mein Insidertipp: Abstecher zu Martha’s Corner Seifenmanufaktur. Claudia kenne ich schon seit ein paar Jahren. Sie hat sich ihren Traum von der eigenen Seifenmanufaktur erfüllt. Mit Liebe und ohne Plastik produziert sie eigene Seifen. Schaut mal bei ihr vorbei und sagt Hallo 🙂
↑ Zurück zum Inhaltsverzeichnis ↑
Museen
Auch Kulturfans werden in Bremen keine Langeweile haben. Zugegeben, ich gehe lieber durch die Stadt und erkunde die unterschiedlichen Stadtteile. Daher sind für mich Museen eher eine Schietwetter-Alternative. Das heißt aber nicht, dass die Ausstellungen nicht sehenswert sind. Mein Schnell-Überblick für Kunstinteressierte:
Kunsthalle im Viertel
Werke vom 16. bis 21. Jahrhundert. Wechselnde Sonderausstellungen. Hier gibt’s Infos rund um Tickets & Öffnungszeiten.
Paula Modersohn-Becker Museum
Wohl die bekannteste Künstlerin Bremens. Paula Modersohn-Becker hat im Künstlerdorf Worpswede gelebt und gearbeitet- hier gibt es übrigens ebenfalls verschiedenste Museen und eine schöne Landschaft obendrein (Worpswede liegt im Teufelsmoor). Einen Tagesausflug nach Worpswede kann ich daher nur empfehlen. –> Zum Museum in der Böttcherstraße.
Übersee Museum
Bremens Naturkundemuseum direkt am Hauptbahnhof hat neben einer bunten Dauerausstellung wechselnde Ausstellungen. Auch für Kinder spannende Exponate. –> Tickets & Öffnungszeiten des Überseemuseums.
Das Universum
Von außen erinnert das Universum an ein silbernes Ufo. Hier wird Wissenschaft praxisnah und unterhaltsam erfahrbar gemacht. Sowohl für Kinder als auch Erwachsene spannend. –> Tickets & Öffnungszeiten des Universums.
Die Weserburg (Museum für Gegenwartskunst)
Gegenüber von der Schlachte befindet sich die Weserburg– Bremens Museum für moderne Kunst. Wechselnde Ausstellungen. Auch das Restaurant TAU lädt zum Relaxen ein- direkt an der Weser.
↑ Zurück zum Inhaltsverzeichnis ↑
Theater & Kinos in Bremen
Stefan und ich lieben es in anderen Städten ins Kino zu gehen. Ok, wir gehen natürlich auch hier in Bremen gerne ins Kino. Glücklicherweise hat Bremen eine feine Auswahl an kleinen Programmkinos, die sehr charmant eingerichtet sind und alleine des Flairs wegen die Herzen von Filmfans höher schlagen lassen.
Die Schauburg
Mitten im Viertel befindet sich eines der ältesten Kinos Deutschlands. Die Schauburg hat einfach Stil- schwarz-weiß Fotos im Foyer, gemütliche Bistrotische für einen Aperitif vor dem Film, rote Samtvorhänge.
Die Schauburg, Gondel und das Atlantis gehören der Gruppe Bremer Filmkunsttheater an, daher haben sie eine gemeinsame Website. Praktisch, wenn man nach einem speziellen Film schaut- so muss man nicht jede einzelne Kinowebsite durchforsten, sondern kann gezielt nach Filmen sortieren.
Bremens Programmkinos:
- Atlantis Filmtheater in der Böttcherstraße
- Die Gondel in Schwachhausen
- Cinema Ostertor im Viertel
- City 46 in der Innenstadt
- Und ja: auch ein Cinemaxx gibt es in Bremen am Hauptbahnhof
Theater am Goetheplatz
Alle Vorstellungen der unterschiedlichen Spielstätten (wobei die größte und beeindruckendste das Theater am Goetheplatz ist) sowie Tickets hier.
Musicaltheater Bremen
Bremens Musicaltheater befindet sich am Bremer Hauptbahnhof. Spielplan und Tickets hier: https://metropol-theater-bremen.de/
Theaterschiff
An der Weser liegt Bremens schwimmende Bühne: das Theaterschiff. Vor allem moderne Komödien werden hier aufgeführt. Spielplan und Tickets hier.
↑ Zurück zum Inhaltsverzeichnis ↑
Unterwegs in Bremen
Die Bremer Innenstadt ist kompakt und kann super zu Fuß erkundet werden. Ansonsten ist man mit Bus und Straßenbahn prima bedient, ein Auto braucht man in Bremen nicht.
ÖPNV
Bremens Bus- und Straßenbahnnetz wird von der BSAG betrieben. Wer mehrere Fahrten am Tag macht, sollte sich eine Tageskarte (oder Wochenkarte) zulegen. Eine Einzelfahrt kostet 2,85 Euro (Kurzstrecke 1,45 Euro). Es gibt auch Tagestickets für eine und mehrere Personen. Eine Übersicht der Linien gibt es hier und die Ticketpreise hier.
Fahrradverleih
Wusstest du, dass auf Bremens Straßen doppelt so viele Fahrräder wie Autos unterwegs sind? Das Radwegenetz ist sehr gut ausgebaut (jaja, wenngleich Bremer gerne über den schlechten Zustand der Radwege nörgeln ;-), aber im Vergleich zu anderen Städten ist es hier wirklich super für Radfahrer). Das Bikesharing System der Weser Kurier Räder ist praktisch, da die Rädern an diversen Stationen gemietet und abgegeben werden können.
Ansonsten kannst du auch stunden- bzw. tageweise bei der Radstation des ADFC am Bremer Hauptbahnhof Fahrräder ausleihen.
↑ Zurück zum Inhaltsverzeichnis ↑
Tagesausflüge ab Bremen
Wenn du etwas mehr Zeit im Gepäck hast, kann ich dir noch folgende Tagesausflüge ans Herz legen:
- Das Künstlerdorf Worpswede besuchen
- An die Nordsee fahren zum Wattwandern (z.B. nach Cuxhaven)
- Einen Tag in Bremerhaven verbringen und das Auswandererhaus oder Klimahaus besuchen (ausführliche Infos in meinen Reisebericht zu Bremerhaven)
- Sowohl Hamburg als auch Hannover sind nur eine gute Stunde mit dem Zug entfernt.
Noch mehr Tipps für Outdoor-Aktivitäten in Bremen & Umzu findest du in meinem Reiseführer 52 kleine & große Eskapaden in und um Bremen.*
Anreise und Weiterreise
Flug
Bremens Flughafen befindet sich im Stadtgebiet und ist super angebunden. Mit der Straßenbahn Linie 6 ist man in nur 15 Minuten in der Innenstadt bzw. am Hauptbahnhof.
Zug
Der Bremer Hauptbahnhof liegt nur wenige Gehminuten vom Innenstadtzentrum entfernt. Mit dem Zug ist man in etwa einer Stunde in Hamburg, drei Stunden in Berlin oder Köln und bis nach München dauert’s circa sieben Stunden.
Tipp: Das Niedersachsenticket gilt sowohl in Bremen als auch in Hamburg oder Hannover. Auch an die Nordsee kommt man so günstig für einen Tagesausflug (z.B. nach Cuxhaven).
Fernbus
Der Busbahnhof ist aktuell eher eine große Haltestelle am Rande des Bahnhofes, aber viele Fernbusse (allen voran Flixbus) steuern Bremen an.
↑ Zurück zum Inhaltsverzeichnis ↑
Corona-Hinweis: Auch in Bremen ist derzeit alles durch COVID-19 anders. In der Innenstadt (inkl. Schnoor und Böttcherstraße) herrscht Maskenpflicht, und wie überall sind Museen etc. aktuell geschlossen. Viele Restaurants und Cafés bieten aber aktuell Take-Away an. Alle aktuellen Corona-Regeln für Bremen findest du hier. Wenn das Reisen wieder im Inland möglich ist, freut sich Bremen sicher, dich mit all seiner Pracht zu begrüßen! Bis dahin – bleib gesund & komm gut durch die Pandemie!
Übernachten in Bremen
Bremen verfügt über eine Vielzahl an Übernachtungsmöglichkeiten- für jeden Geldbeutel gibt es etwas. Am Hauptbahnhof oder in der Innenstadt bist du am nächsten an den Hauptsehenswürdigkeiten dran. Wenn du abends ausgehen möchtest, dann ist im Viertel am meisten los. Da Bremen nicht so riesig ist, kannst du meiner Meinung nach auch gut in der Neustadt, in Walle, Findorff oder Schwachhausen nächtigen. Achte einfach darauf, dass die nächste Straßenbahnhaltestelle in der Nähe ist oder leih dir ein Fahrrad für deinen Aufenthaltszeitraum, dann bist du schnell von A nach B unterwegs.
// Hotelsuche // Bei momondo findest du verschiedene Unterkünfte: Hostel, Hotel oder Ferienwohnung. Ich stelle bei der Unterkunftssuche mein Budget als erstes ein und nutze dann am liebsten die Kartenansicht.
Karte mit allen Bremen Tipps
↑ Zurück zum Inhaltsverzeichnis ↑
Transparenz: Dieser Artikel enthält Werbung für unserem Partner momondo und ist im Rahmen unseres Ambassadorships entstanden.
die Bilder sind der Hammer. Ein gutes Auge =)
Lieben Dank für die empfohlenen Sehenswürdigkeiten, die Bremen zu bieten hat! Uns steht demnächst ein dreitägiger Aufenthalt in Bremen bevor, aus dem wir möglichst viel herausholen wollen. Es ist schon mal erfreulich, zu wissen, dass man dort Indonesisch essen gehen kann, da ich dies schon länger einmal ausprobieren wollte. Auf die Einkaufsmöglichkeiten sind wir ebenfalls schon total gespannt.
Hallo,
wirklich großartig, was ihr hier leistet. Ansprechende und gelungene Bilder, da möchte man sofort alle Sehenswürdigkeiten von Bremen direkt besuchen. Man merkt sofort, dass der Autor hier selbst eine Verbundenheit zur Stadt hat, so muss das sein! Ich werde mir bei Gelegenheit die norddeutsche Hansestadt mal ansehen, vielleicht für ein verlängertes Wochenende. Danke für die Tipps!
Grüße Mauritz
Danke für deinen tollen Beitrag. es ist wirklich interessant und lesenswert. Ich weiß es wirklich zu schätzen. mach weiter so mit der tollen arbeit.
Pingback: Die längste Ouvertüre der Welt -