Anuradhapura: Sri Lankas älteste Hauptstadt
40 Grad. Hohe Luftfeuchtigkeit. Aber ich muss mich auf den Linksverkehr konzentrieren. In Sri Lanka fährt man nämlich in Rechtslenkern links. Mit unseren quietschenden Fahrrädern strampeln wir auf Anuradhapura zu. Kinder winken aus vorbei rasenden Bussen und Tuk Tuks.
Die rund 2400 Jahre alte heilige Stadt Anuradhapura ist auch heute noch eine belebte und wichtige Pilgerstätte. Perlweiss ragt die imposante Ruwanväliseya Dagoba empor. Auch die meisten Pilger sind weiß gekleidet. Pinke, gelbe, violette Blumen, die als Opfergaben vor Buddhastatuen gelegt werden, bilden einen wunderbaren Kontrast. Der Duft von Räucherstäbchen wabert durch die schwüle Luft. Wir tasten uns heran.
„Where are you from?“
Man muss nämlich dazu sagen: die Neugierde ist hier ganz beidseitig. Normalerweise betrachten ja wir, die Touristen, diese Spektakel in der Welt. Zücken die Kamera aus der Ferne, pirschen uns an die Motive, schauen mit Fragezeichen im Blick zu.
Hier erfahren wir aber gleichermaßen Neugierde. Wir werden von den Menschen gegrüßt, Kinder winken uns verschämt hinter den Rockzipfeln ihrer Mütter zu, der ein oder andere halbstarke Teenager traut sich dann auch zu fragen: „Where are you from?“
Bereits nach so kurzer Zeit in Sri Lanka bin ich begeistert von dieser Offenheit, diesem zuvorkommenden Lächeln, das mir das gute Gefühl gibt: ich störe nicht, ich bin sogar willkommen.
Während an der Ruwanväliseya Dagoba und dem Sri Mahabodhi Baum- dem heiligen Bodhi-Baum, Pilger, Mönche, Touristen und zwischendrin Affenbanden für Action sorgen, sind die älteren Bauten etwas ruhiger. Wir radeln schweißgebadet zur Zitadelle und zum Abhayagiri Monastery.
Farbenspektakel Mihintale
Nur wenige Kilometer von Anuradhapura entfernt liegt die Geburtsstätte des Buddhismus auf Sri Lanka. Auf dem Missaka Berg liegt das Kloster Mihintale, wo der König von Anuradhapura, Devanampiya Tissa, während einer Jagd zum Buddhismus konvertiert sein soll.
1840 Stufen führen zum Kloster hinauf- doch am spektakulärsten ist der Felsen auf dem Berg, den man über eine, ähm, interessante Treppenkonstruktion erklimmen kann. Wir kraxeln im Wind und Abendlicht hoch, ich mit ein wenig Nervosität im Bauch- mich macht es unruhig, wenn zwischen mir und dem Abgrund keine Abgrenzung ist.
Begleitet vom Gesang der Mönche erleben wir die volle Palette an Orange- und Rottönen, als die Sonne langsam am Horizont verschwindet. Und so endet auch für uns dieser Tag irgendwie spirituell und andächtig.
Vielen Dank an Erlebe-Fernreisen, die dieses Erlebnis möglich machten.
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Oh, ich habe gerade einen Flashback. Ich war in den 90ern mal dort als Reisegreenhorn und an diesem heiligen Ort wurden mir doch tatsächlich meine Schuhe gestohlen 😉
Was?! Das gibts ja nicht. Und dann bei der Hitze alles barfuss machen geht ja auch nicht da hattest du vlt. besonders tolle Treter LG Aylin